[News] CfP Neue Ansätze kritischer Geovisualisierung 2026
Boris Michel
boris.michel at geo.uni-halle.de
Mon Sep 1 14:06:01 CEST 2025
Liebe Kolleg:innen
anbei ein CfP für unseren Workshop zu kritischer Geovisualisierung im
Juni 2026 in Halle.
Viele Grüße,
Boris
---
Call for Participation
Neue Ansätze kritischer Geovisualisierung 2026.
Ein interdisziplinärer Workshop zwischen geographischer Forschung und
forschender Gestaltung
4. - 6. Juni 2026 | Halle (Saale)
Karten und Geovisualisierungen sind wirkmächtige Vermittlungsinstanzen
zwischen Räumen, Orten, Menschen und Dingen. Sie beeinflussen unsere
Wahrnehmung der Welt ebenso wie unser Handeln in ihr. Ansätze des
kritischen Kartierens analysieren und reflektieren diese Rolle und
arbeiten heraus, wie Karten und Geovisualisierungen zu Instrumenten der
Herstellung sozialer Wirklichkeiten werden. Gleichzeitig entstehen
alternative Ansätze und neue Formen geographischer Wissensproduktion,
die unter Counter Mapping, Platial GIS, Place-based GIS und Spatial
Humanities gefasst werden können. Damit geht eine produktionsseitige
Öffnung oder gar Demokratisierung einher: Aktivist*innen,
Gestalter*innen, Journalist*innen und Künstler*innen erstellen heute
Karten und Geovisualisierungen, um neue Sichtbarkeiten, alternative
Zugänge und gegenhegemoniale Weltbilder zu entwerfen. Häufig unterlaufen
sie dabei tradierte Weisen geographischer Wissensproduktion und
Weltbeschreibung, um etablierte Strategien der Weltaneignung
herauszufordern und andere Darstellungsformen zu entwickeln. Ein solches
„kritisches Geovisualisieren“ kann daher als Versuch verstanden werden,
im Wissen um die soziale und politische Situiertheit der
Kartenproduktion reflexive geographische Praktiken zu entwickeln, in
denen mit partizipativen, narrativen und digitalen Ansätzen sowie mit
alternativen Formen der Wissensvermittlung experimentiert und gearbeitet
wird.
Wie in den vergangenen Jahren möchten wir unter dem Titel „Neue Ansätze
kritischer Geovisualisierung“ unterschiedliche Perspektiven und Ansätze
zusammenführen, die einerseits die Macht der Karten und Visualisierungen
herausfordern und andererseits neue Formen geographischer
Wissensproduktion entwerfen. Wir interessieren uns für Beiträge und
Projekte aus Kritischer Kartographie, kritischen Data Studies und
gestalterisch-künstlerischer Forschung. Damit zielen wir darauf,
Ansätze, Verfahren und Diskussionszusammenhänge ins Gespräch zu bringen,
die bisher vielfach getrennt verhandelt werden. Wir freuen uns daher
besonders (aber nicht ausschließlich) über Einreichungen aus Geographie,
Design und Kunst, Kultur- und Medienwissenschaften sowie angrenzenden
Feldern.
Mögliche Themenbereiche:
* Counter Mapping und Counter-Visualisierung
* Digitale Forensik und Critical Remote Sensing
* Gestalterische Aspekte und Spatial Storytelling
* Qualitative GIS und Place-based GIS
* More-than-Human Cartographies
* Kartieren als Designmethode und gestalterisch-künstlerische Forschung
* Geovisuelle Modellierung aus den Spatial Humanities
* Multi-modale und multi-temporale Geomedien
* Mapping von Infrastrukturen und Mobilitätsströmen
Einreichungen können dabei sowohl stärker anwendungsorientiert als auch
eher epistemologisch sein und/oder sich kritisch mit bestehenden
(geo-)datenbasierten Visualisierungen befassen. Neben klassischen
Paper-Präsentationen sind wir insbesondere an Workshopformaten und
hands-on Beiträgen interessiert. Einreichungen sind sowohl in deutscher
als auch englischer Sprache möglich. Wir freuen uns ebenso
über Beiträge, die im Rahmen von Seminar-, Master- oder Doktorarbeiten
entstanden sind, und möchten Nachwuchswissenschaftler*innen eine
Plattform für interdisziplinäre Vernetzung bieten.
Der Workshop findet vom 04. – 06.06.2026 in Halle (Saale) statt und wird
gemeinsam von Pablo Abend, Anna Unterstab (beide Burg Giebichenstein
Kunsthochschule), Boris Michel (Universität Halle), Nora Küttel
(Universität Bremen), Finn Dammann (FAU Erlangen-Nürnberg), Lea Bauer
und Francis Harvey (beide IfL) organisiert.
Veranstaltungsorte sind das Institut für Geowissenschaften und
Geographie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg sowie der
Campus Design die Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle.
Wir freuen uns über Beitragsvorschläge (Abstracts ca. 250 Wörter +
Kurzbiografie) bis zum 01.11.2025
an kritvis at burg-halle.de. Besonders begrüßen wir Einreichungen von
Forscher*innen mit Marginalisierungserfahrungen.
--
Boris Michel | Professor for Digital Geography
Institute of Geoscience and Geography | Martin-Luther-University Halle-Wittenberg
Von-Seckendorff-Platz 4 |06120 Halle (Saale) | Germany
Office: H4 3.27 | Phone: +49 345 55 26020 |boris.michel at geo.uni-halle.de
https://digital.geo.uni-halle.de/mitarbeiterinnen/michel/
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