[News] Fwd: Halle/Leipzig Workshop 25.-26.4.2024 Call: Neue Ansätze kritischer Geovisualisierung

Boris Michel boris.michel at geo.uni-halle.de
Tue Dec 19 12:16:48 CET 2023


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*Halle/Leipzig Workshop 25.-26.4.2024 Call: Neue Ansätze kritischer 
Geovisualisierung*
Karten und Geovisualisierungen sind wirkmächtige Vermittlungsinstanzen 
zwischen Räumen, Orten, Menschen und Dingen, die unsere Wahrnehmung und 
unseren alltäglichen Umgang mit unserer Umwelt beeinflussen. Ansätze 
des kritischen Kartierens und der Critical GIS analysieren und 
reflektieren diese Rolle und arbeiten heraus, wie Karten und 
Geovisualisierungen zu Instrumenten der Herstellung spezifischer 
sozialer Wirklichkeiten werden. Gleichzeitig entstehen alternative 
Ansätze und neue Formen geo- graphischer Wissensproduktion, die unter 
Counter Mapping, Platial GIS, Place-based GIS und Spatial Humanities 
gefasst werden können. Damit geht eine produktionsseitige Öffnung oder 
gar Demokratisierung einher: Aktivist*innen, Gestalter*innen, 
Journalist*innen, Künstler*innen erstellen heute Karten und 
Geovisualisierungen, um neue Sichtbarkeiten, alternative Zugänge und 
gegenhegemoniale Weltbilder zu entwerfen. Häufig unterlaufen sie dabei 
tradierte Weisen geographischer Wissensproduktion und Weltbeschreibung, 
um etablierte Strategien der Weltaneignung herauszufordern und andere 
Darstellungsformen zu entwickeln. Ein solches „Kritisches 
Geovisualisieren“ kann daher als Versuch beschrieben werden, im Wissen 
um die soziale und politische Situiertheit der Produktion von Karten und 
Geovisualisierungen, reflexive geo-graphische Praktiken zu entwickeln, 
in denen mit partizipativen, narrativen und digitalen Ansätzen sowie 
mit alternativen Formen der Wissensvermittlung experimentiert und 
gearbeitet wird.

Anschließend an den Workshop „Kritischen Kartieren sozialer 
Wirklichkeiten“ im Jahr 2022 laden wir nun erneut zu einem Workshop nach 
Halle ein. Unter dem Titel „Neue Ansätze kritischer Geovisualisierung“ 
möchten wir unterschiedliche Perspektiven und Ansätze zusammenführen, 
die einerseits die Macht der Karten und Visualisierungen herausfordern 
und andererseits neue Formen geo-graphischer Wissensproduktion 
entwerfen. Wir interessieren uns für Beiträge und Projekte an den 
Schnittfeldern von Kritischer Kartographie, kritischen data studies und 
gestalterisch-künstlerischer Forschung. Damit zielen wir darauf, 
Ansätze, Verfahren und Diskussionszusammenhänge ins Gespräch zu 
bringen, die bisher vielfach getrennt verhandelt werden. Wir freuen uns 
daher besonders (aber nicht ausschließlich) über Einreichungen aus 
Geographie, Design und Kunst, Kultur- und Medienwissenschaften sowie 
benachbarter Felder, die sich mit folgenden Themen beschäftigen:

  * Chancen und Herausforderungen von qualitative GIS
  * Wissensproduktion durch digitale Forensik und Critical Remote Sensing
  * Neue Formen der Geovisualisierung aus Platial GIS und Place-based GIS
  * Geonarrationen und geographical imagination systems
  * Gestaltersiche Aspekte der Geodatenvisualisierung
  * Storytelling mit Geodaten
  * Geodatenvisualisierung als gestaltersich-künstlerische Forschung
  * partizipative und kollaborative Ansätze geographischer Wissensproduktion
  * Neuere Ansätze der geovisuellen Modellierung aus den Spatial Humanities
  * Counter Mapping und Counter-Visualisierung
  * Multi-modale und multi-temporale Formen kritischer
    Geodatenvisualisierung


Einreichungen können dabei sowohl stärker anwendungsorientiert als auch 
eher epistemologisch sein und/oder sich mit der Auseinandersetzung 
bestehender (kritischer) Geodatenvisualisierungen befassen. Neben 
klassischen Paper-Präsentationen sind wir insbesondere an 
Workshopformaten und hands-on Beiträgen interessiert. Einreichungen sind 
sowohl in deutscher als auch englischer Sprache möglich. Wir freuen uns 
auch über Einreichungen, die im Kontext von Seminar-, Master- oder 
Doktorarbeiten entstanden sind und möchten 
Nachwuchswissenschaftler*innen eine Plattform für die interdisziplinäre 
Vernetzung anbieten.

Der Workshop findet vom 25.-27.04.2024 in Halle (Saale) statt und wird 
gemeinsam von Pablo Abend (Burg Giebichenstein Kunsthochschule), Boris 
Michel, Nora Küttel (beide Universität Halle), Finn Dammann (FAU 
Erlangen-Nürnberg), Lea Bauer (Universität Leipzig) und Francis Harvey 
(IfL) organisiert.

Wir freuen uns über Beitragsvorschläge (Abstracts ca. 250 Wörter + 
Kurzbiografie) bis zum 10.01.2024 an kritvis at burg-halle.de.

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