[News] CfP Urbane Plattformökonomien

[Sybille Bauriedl]

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

auf dem Deutschen Kongress für Geographie organisieren wir eine Sitzung 
zum Thema "*Sozialgeographische Perspektiven auf urbane 
Plattformökonomien*" und freuen uns über Beitragsvorschläge aus dem 
Kontext des Verteilers!

Viele Grüße

Sybille Bauriedl & Anke Strüver

*Einreichung*über die Homepage des DKG 2023: 
https://dkg2023.de/call-for-papers

*Einreichfrist*: 13. März 2023

*Abstract zur Sitzung:*

Die ständige Verfügbarkeit von Waren, Informationen und Dienstleistungen 
der Plattformökonomie sind in kürzester Zeit zu einer 
Selbstverständlichkeit geworden. Diese Sitzung konzentriert sich auf 
ortsabhängige, dienstleistungsvermittelnde Plattformen als städtisches 
Phänomen sowie ihre sozialräumliche Relevanz. Denn auch wenn 
Dienstleistungen wie Taxifahrten, Pflege, Reinigung, Essenslieferungen 
etc. digital vermittelt werden, ist der physische Raum für die 
Erbringung der Dienstleistung entscheidend. Erfolgreiche Plattformen 
agieren in einem abgegrenzten Raum mit einer möglichst großen Anzahl 
potenzieller Nutzer*innen wie Gig-Arbeiter*innen.

Digitale Plattformen wie bspw. Lieferando und Helpling fungieren als 
Vermittler zwischen Angebot und Nachfrage, sie kontrollieren und steuern 
dabei die Arbeits-, Dienstleistungs- und Konsummuster und gestalten 
indirekt die sozialräumlichen Strukturen in Städten um. Es entsteht eine 
sozial differenzierte Plattformgesellschaft, in der 
Digitalisierungsaffine Menschen das Versprechen der Flexibilität, der 
niederschwelligen Verfügbarkeit und der Vervielfältigung von 
Dienstleistungen durch digitale Plattformen positiv bewerten. Für 
Arbeitssuchende bietet die Gig-Arbeit zudem hohe Flexibilität des 
Arbeitseinsatzes – allerdings bei gleichzeitig ökonomischer Prekarität 
und Abhängigkeit von algorithmenvermittelten Aufträgen. Die App-basierte 
Nutzung von Plattformen produziert, erstens eine digitale Kluft zwischen 
Nutzer*innen, die über digitale Kompetenz verfügen oder nicht und, 
zweitens, produziert die Algorithmenkontrolle der Plattformunternehmen 
eine Machtasymmetrie zu den Gig-Arbeiter*innen.

Die Sitzung wird einen Einblick in die sozialgeographische 
Plattformforschung geben und Forschungsergebnisse zu verschiedenen 
Sektoren plattformvermittelter Dienstleistungen zur Diskussion stellen. 
Dabei sollen folgende Fragen berührt werden: Wie verändert der Einzug 
digital vermittelter Dienstleistungen das Alltagsleben von 
Konsument*innen und Gig-Arbeiter*innen? Sind die 
Plattformdienstleistungen an der Versorgungsnachfrage orientiert oder 
anderen Parametern? Wessen Bedarfe werden angesprochen? Auf welche Weise 
(re)produziert die Plattformisierung urbaner Versorgung soziale 
Ungleichheiten?

Für die Sitzung wünschen wir uns Beiträge, die Forschungsergebnisse 
präsentieren, von Erhebungsmethoden reflektieren oder theoretische 
Zugänge zur Diskussion stellen.



-- 
Prof. Dr. Sybille Bauriedl
Europa-Universität Flensburg, Abteilung Geographie
Auf dem Campus 1, 24943 Flensburg, T: 0461-805 2085
sybille.bauriedl at uni-flensburg.de
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